16. Januar 2018

Kiesewetter erhält Mauerstück aus zerstörtem Aleppo

Kiesewetter: „In Syrien brennt nach wie vor ein Krieg – wir dürfen das Schicksal der Menschen dort nicht vergessen!“

Roderich Kiesewetter MdB hat heute Sacha de Wijs von der withSyria-Koalition, einem Zusammenschluss von Nicht-Regierungs-Organisationen für humanitäre Hilfe, in Berlin empfangen. Dabei übergab de Wijs symbolisch ein Mauerstück aus dem vom Bombenhagel zerstörten Aleppo in Syrien. Im Rahmen seiner Tour durch die Hauptstädte Europas Berlin, Paris und London übergibt de Wijs je 10 Mauerstücke an namhafte Politiker, die sich für die Hilfe der syrischen Bevölkerung und den Friedensprozess in dem zerrütteten Land einsetzen.
 
Kiesewetter: „Es ist bewegend, dieses Mauerstück in den Händen zu halten. Es führt uns mahnend vor Augen, welche Kräfte entfesselt werden, wenn die internationale Gemeinschaft Gewaltkeinen Einhalt gebieten kann. In Syrien brennt nach wie vor ein Krieg in der unmittelbaren Nachbarschaft Europas!“
 
Im Gespräch mit Kiesewetter erläuterte de Wijs die anhaltend schlechte Versorgungslage der Zivilbevölkerung sowie die weiter voranschreitende Offensive des syrischen Militärs, unterstützt von Russland aus der Luft. Das russische militärische Eingreifen führt dazu, dass Vertreibung und humanitäres Elend verschlimmert und ein wirklicher Frieden in Zukunft erschwert werden. Zusätzlich nimmt der Iran durch Militärberater sowie Waffenmaterial am Boden Einfluss und treibt die Offensive voran. Deutschland hat seit 2012 rund 3,8 Milliarden Euro zur humanitären Hilfe für Syrien zugesagt. Die internationale Geberkonferenz für Syrien hat damit einen Betrag von insgesamt ca. 9 Milliarden Euro eingesammelt.
 
„Das Engagement der Europäischen Union darf nicht nachlassen, für eine nachhaltige Friedensordnung auch eine Machtteilung und Neuordnung Syriens einzufordern“, so Kiesewetter.
 
Solange die Teilhabe der unterschiedlichen Gruppen am politischen Prozess nicht gesichert sei, werde es auch weiter Terror und gewalttätige Auseinandersetzungen mit dem Assad-Regime geben, kommentierte Kiesewetter weiter.
 
Russland, der Iran und die Türkei verhandeln bislang ohne durchschlagenden Erfolg für eine Befriedung Syriens, indem das Land in Demarkationszonen aufgeteilt werden soll, um einen dauerhaften Waffenstillstand und politischen Dialog zwischen der zersplitterten Opposition und der Regierung zu ermöglichen. Diese Gespräche sollen dann als Grundlage für die Fortsetzung der Genfer Gespräche der Vereinten Nationen dienen.
 
Kiesewetter: „Es wird arg darauf ankommen, dass Deutschland und die EU dem syrischen Volk sowie den umliegenden Ländern weiter Hilfe zusagen. Das ist ein Beitrag dazu, damit Flüchtlinge nah der Heimat versorgt und auch auf eine Rückkehr vorbereitet werden können.“
 
Das Mauerstück werde ihn persönlich in der politischen Arbeit daran erinnern, was Frieden und Einheit bedeuten – das außenpolitische Handeln der kommenden Bundesregierung dürfe das Schicksal der Menschen dort nicht vergessen, so Kiesewetter abschließend.

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