27. Oktober 2023
Beim Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg bleiben Rems- und Jagstbahn weiter im Blick
In einem Schreiben hatte sich der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter im Mai dieses Jahres an Bundesverkehrsminister Volker Wissing gewandt. Grund war die Sorge, dass Rems- und Obere Jagstbahn durch eine Umbenennung der Ausbaustrecke aus dem Blick geraten könnten.
Die Projektbezeichnung und der Zuschnitt sollten nämlich in „ABS Stuttgart – Backnang – Nürnberg“ geändert werden, was eine Missachtung der Achse über Aalen zur Folge hätte. „Dies widerspricht sowohl dem Interesse der IG Schienenkorridor Stuttgart – Nürnberg, beide Ach¬sen des Schienenverkehrs zu stärken und den Fernverkehr alternierend über Aalen und Schwäbisch Hall zu führen, als auch den Planungen des Deutschlandtaktes, der ein stündlich schnelles Angebot der Kategorie „FR“ für beide Achsen vorsieht“, so Kiesewetter in seinem Schreiben.
Zudem erstelle der Ostalbkreis „auf Grundlage der vorhandenen Planungen des Bundes und des Landes Baden-Württemberg im Rahmen eines ergänzenden Gutachtens eine Angebots- und Infrastruk¬turkonzeption für den Schienenverkehr im Ostalbkreis“ betonte Kiesewetter. Bei dem Gutachten werden im Schienenkorridor Stuttgart – Nürnberg weitere Untersuchungen unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Gut¬achtens „Angebots- und Infrastrukturkonzept für den Schienenkorridor Stuttgart - Nürnberg“ insbesondere für die Obere Jagstbahn aufgegriffen und alle Schienenstrecken im Ostalbkreis integriert betrachtet. Somit soll ein abgestimmtes Schienenverkehrskonzept unter Berücksich¬tigung überregionaler Anbindungen entwickelt und der ÖPNV wesentlich gestärkt wer¬den. Das vorliegende Angebot soll hierbei zu einem vertakteten Gesamtsystem um den Knoten Aalen Hbf weiterentwickelt werden. Dies umfasst Angebotsverdichtungen, Maßnahmen zur Reisezeitverkürzung sowie intra- und intermodale Anschlussoptimierungen. Das Gutachten wird im Auftrag des Ostalbkreises in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium Baden-Würt¬temberg, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, der bayerischen Eisenbahngesell¬schaft und DB Netz erstellt.
Kiesewetter: „Die Ergebnisse der Ausgangsstudie für den Korridor Stuttgart – Nürnberg zeigen die notwendigen Infrastruktur- bzw. Ausbaumaßnahmen für die Murrbahn sowie für die Rems- und Obere Jagstbahn, und somit die Notwendigkeit des Ausbaus auf bei¬den Achsen.“ Insbesondere böten Rems- und Jagstbahn ein hohes Nutzerpotential angesichts vieler großer Unternehmen und der Verbindung nach Berlin. „Im Zuge der geplanten Elektrifizierung wird die Strecke Ulm – Aalen noch bedeutender, da sie quasi als Verlängerung bzw. Anschlussstrecke fungiert. Deshalb bitte ich Dich, die Projektbezeichnung und den Zuschnitt der ABS wie gehabt in „ABS Stuttgart – Backnang/Schwäbisch Gmünd – Aalen – Nürnberg“ zu belassen,“ so Kiesewetter im Mai im Schreiben an den Verkehrsminister.
Nun kam Antwort aus dem Bundesverkehrsministerium. Der Parlamentarische Staatssekretär Michael Theurer stimmt der Bedeutung von Rems- und Jagstbahn zu und versichert, sich für die Beibehaltung der bisherigen Bezeichnung einzusetzen. Zudem verspricht er das Gutachten des Ostalbkreis eingehend zu prüfen und in die Planungen aufzunehmen.
„Beim Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg bleiben Rems- und Jagstbahn weiter im Blick, das ist ein wichtiges Signal für die Region. Entscheidend ist natürlich, dass sich das Angebot am Ende verbessert und die Bahn attraktiver wird. Ich bin froh, dass das Bundesverkehrsministerium die Strecke im Blick hat“, so Kiesewetter abschließend.
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