05. August 2022
27 Sprach-Kitas im Wahlkreis müssen gerettet werden
Laut Haushaltsentwurf 2023 der Ampel-Regierung wird das Bundesprogramm Sprach-Kitas, das seit 2011 die sprachliche Bildung fördert, ersatzlos gestrichen. Davon wären im Wahlkreis 27 Sprach-Kitas betroffen, für die sich der direkt gewählte Wahlkreisabgeordnete Roderich Kiesewetter einsetzt:
„Sprache ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration. In Sprach-Kitas geht es um die Sprachentwicklung, sprachliche Bildung, Mehrsprachigkeit und frühkindliche Bildung. Für das Programm habe ich stets geworben und es ist sehr erfolgreich.
Anfang des Jahres kam mit dem Familienzentrum St. Franziska in Herbrechtingen die 27. Einrichtung im Wahlkreis dazu. 17 Sprach-Kitas sind in der Stadt Aalen, drei Einrichtungen in Hüttlingen und jeweils eine in Oberkochen und Neresheim. Im Landkreis Heidenheim gibt es neben Herbrechtingen jeweils eine in Giengen, Heidenheim, Sontheim und Niederstotzingen. Die Fortführung des Erfolgsprogramms ist jetzt jedoch gefährdet. Der Beschluss des Bundeskabinetts, nach mehr als zehn Jahren die Mittel für das Bundesprogramm Sprach-Kitas zu streichen, ist völlig unverständlich. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel noch versichert, dieses Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Da etwa 40 Prozent der Kita-Kinder einen Migrationshintergrund haben, war dieser Ansatz gut und richtig. Eine Chance auf Interaktion, Teilhabe und letztlich Integration gibt es nicht zum Nulltarif. Ganz zu schweigen von den Folgen der Corona-Pandemie, die mit Hilfe des Sprachprogramms zumindest abgemildert wurden. Der Unionsfraktion ist es unverständlich, dass die Unterstützung dieses erfolgreichen Programms ausgerechnet in einer Zeit beendet werden soll, in der zahlreiche Kinder aus der Ukraine betreut werden müssen. Wir fordern eine Lösung für das Bundesförderprogramm Sprach-Kitas jetzt in die Wege zu leiten und die einseitige Mittelstreichung von Seiten des Bundes zu stoppen.
Mir ist klar, dass es künftig noch weiterer Sparmaßnahmen bedarf, aber diese dürfen gerade nicht bei frühkindlicher Bildung ansetzen. Die 27 Sprach-Kitas im Wahlkreis sollten erhalten bleiben.“
Zum Hintergrund: Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten aus dem Programm bisher 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen, die dabei hilft, die sprachliche Bildung in den Kita-Alltag zu integrieren. Wir alle wissen, wie wichtig frühkindliche Bildung ist. Bei Kindern mit Unterstützungsbedarf legen die Sprach-Kitas das Fundament für schulischen und beruflichen Erfolg. Zu einem späteren Zeitpunkt aufzuholen, was hier in jungen Jahren versäumt wird, ist für die Betroffenen ungleich mühsamer und für die Staatskasse deutlich teurer.
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